Gendermarketing

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Typisch Mädchen, typisch Junge

JeongMee Yoon fotografiert Babys und Kleinkinder in ihren Schlafzimmern und das hauptsächlich in New York und Seoul. Für die Fotoproduktion wird das gesamte Hab und Gut der Kinder in den Zimmern ausgebreitet und nahezu mit forensischer Präzision aufgenommen.  "Die Rosa und Blau Projekte wurden von meiner fünfjährigen Tochter initiiert, die die Farbe Rosa so sehr liebte, dass sie nur rosa Kleidung tragen und nur mit rosa Spielzeug und Gegenständen spielen wollte", schreibt JeongMee Yoon. "Ich entdeckte, dass der Fall meiner Tochter nicht ungewöhnlich war. Die bisher entstandenen Fotografien sollen die geschlechtsspezifische Konditionierung und auch die überwältigenden Auswirkungen des Konsumverhaltens der modernen Gesellschaft verdeutlichen. "Die Unterschiede zwischen Mädchen- und Jungenobjekten sind ebenfalls geteilt und beeinflussen ihr Denken und Verhaltensmuster. "Viele Spielzeuge und Bücher für Mädchen sind rosa, lila oder rot und stehen im Zusammenhang mit Make-up, Kleidung, Kochen und Haushalt. Die meisten Spielzeuge und Bücher für Jungen werden jedoch aus den verschiedenen Blautönen hergestellt und beziehen sich auf Roboter, Industrie, Wissenschaft, Dinosaurier, etc.“, sagt sie.

"Das ist ein Phänomen, das so intensiv ist wie der Barbie-Wahn. Die Hersteller produzieren anthropomorphe Ponys, die die Eigenschaften junger Mädchen haben. Sie haben Haarspangen, Kämme und Accessoires, und die Mädchen schmücken und machen die Ponys. Diese Art von geteilten Richtlinien für beide Geschlechter hat großen Einfluss auf die Identifizierung von Geschlechtergruppen und das soziale Lernen von Kindern." Doch Pink war nicht immer die Farbe der Mädchen und blau die Farbe der Jungs. Eine Studie des Turiner Psychologen Marco Del Giudice zeigt, dass Anfang des 20 Jahrhunderts die kräftigere Farbe Pink, eher für Jungs ausgewählt wurde. Vielleicht wird sich in weiteren hundert Jahren dieser schon hundert Jahre andauernde Trend in eine völlig neue Richtung drehen – zugunsten der Frauen.

 

Bild: JeongMee Yoon

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