Backup im Eis

Der Saatguttresor

Wird hier der nächste James Bond gedreht? Weit gefehlt. Im norwegischen Spitzbergen lagert das Backup des weltweiten Saatguts in einem ehemaligen Braun-und Steinkohlebruch. Über 865.000 Samenproben lagern im "Svalbard Global Seed Vault" – sicher verborgen im arktischen Eis. Der Welttreuhandfond Crop Tust – mit Sitz in Bonn – hat es sich zum Ziel gemacht die Vielfalt des Saatguts zu erhalten. In Plastikboxen abgepackt, geschützt vor allen Katastrophen werden u.a. Samen von Mais, Reis, Weizen und anderen Nutzpflanzen aufbewahrt. Im Falle von Epidemien, Kriegen und Naturkatastrophen soll dieser Tresor helfen die Erde wieder zu kultivieren. Jedes Land entscheidet selbst darüber welche Samen eingelagert werden sollen.

Es gibt nur eine Ausnahme: Genetisch verändertes Saatgut wird nicht aufgenommen. Laut der Welternährungsorganisation FAO gingen in den vergangenen 100 Jahren drei Viertel der noch um 1900 verfügbaren Sortenvielfalt verloren. Besonders drastisch ist dies bei Gemüsesaatgut. Früher wurde Saatgut in der Familie weitergegeben. Heute kontrollieren 8 Konzerne wie Monsanto 94 Prozent des Saatgutmarkts. Man sollte sich darüber bewusst sein, dass wer das Saatgut kontrolliert auch die Nahrungsmittel kontrolliert. Deshalb sollte man Initiativen wie Tomatenretter unterstützen, da sie sich unabhängig für die freie Saatenvielfalt von Tomaten engagieren.

Video: CBS 60 Minutes: Saving Seeds in Doomsday Vault | Vimeo | Bild: Croptrust

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