Demolition

Selbstzerstörung statt Optimierung

Der Investmentbanker Davis verliert bei einem Autounfall seine Ehefrau. Seine Trauer und Wut richtet sich in diesem Moment auf einen Automaten, der ihm eine Tüte M&Ms im schlimmsten Moment seines Lebens verweigert. Statt zu weinen schreibt Davis (brilliant gespielt von Jake Gyllenhaal) einen tragisch-komischen Beschwerdebrief an die Automatenfirma. Daraufhin meldet sich Karen bei ihm, die sich um das Beschwerdemanagement der Automatenfirma kümmert. Ab hier erinnert die Handlung ein wenig an "Schlaflos in Seattle". Dennoch begegnet "Demolition" der Trauerbewältigung nicht mit Resignation, sondern mit blanker Wut. Davis bleibt nicht auf den Trümmern seines Lebens sitzen, sondern reißt diese im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Vorschlaghammer ab.

Er kehrt seiner optimierten und scheinbar makelosen Vergangenheit den Rücken zu und gibt sich ganz der Selbstzerstörung hin. Um es mit dem Worten von Ton Steine Scherben zu sagen, er macht kaputt was ihn kaputt macht. Er entscheidet sich nicht mehr zu funktionieren und erfüllt keinerlei Erwartungen mehr. Der Abriss seines Lebens – symbolisch durch die Zerstörung seines Hauses dargestellt – ermöglicht es Davis sich frei zu schwimmen und wie der "Phönix aus der Asche" neu zu beginnen. Ein wirklich sehenswerter Film, der zeigt, dass man manchmal alles platt machen muss, um weiter machen zu können. Kurz und knapp zusammengefasst: Katharsis durch Demontage.

Video: Demolition Trailer | Vimeo

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