Mentale Gesundheit

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Antidepressiva-Konsum stark gestiegen

Angstzustände, Traurigkeit, Schlafstörungen. Bei einer Depression können Medikamente helfen, die Beschwerden zu lindern. In Europa greifen immer mehr Menschen zu Antidepressiva, wie eine aktuelle Studie der OECD zeigt. Die Wirtschaftsorganisation hat den Konsum in 28 Ländern dokumentiert. Innerhalb der letzten 15 Jahre hat sich der Konsum in vielen Ländern verdoppelt oder gar verdreifacht. In Deutschland nehmen laut der Statistik rund 5% der Bevölkerung Antidepressiva ein. In Island, dem Spitzenreiter, nehmen rund 12% der Bevölkerung entsprechende Medikamente ein. In Chile hingegen werden vergleichsweise wenig Medikamente genommen. Sind die Chilenen demnach besonders glückliche Menschen?
 

Die Einnahme von Antidepressiva in einem Land hängt vielmehr davon ab, wie sehr die Krankheit in einem Land tabuisiert wird und wie sehr geschulte Ärzte dazu in der Lage sind, die Krankeheit als solche zu erkennen. Depressionen werden heute besser erkannt und behandelt, als vor 15 Jahren - manche Fachärzte sehen diese Entwicklung daher eher als positiv an, zumal die Selbstmordrate analog dazu deutlich gesunken ist.

Gleichzeitig sind hier aber sicherlich auch Faktoren wie steigender Leistungsdruck und immer stärkere Tendenzen zur Selbstoptimierung zu nennen, die Einfluss auf die Zahlen nehmen können. Das OECD hingegen warnt gleichzeitig davor, dass Antidepressiva oft zu leichtfertig verschrieben werden.

Bild: Lovely‘s Vintage Emporium & OECD

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