The Water

Installation im Katakomben

Unter dem Frederiksberg-Hügel mitten im Søndermarken-Park in Kopenhagen liegen die Zisternen, eine Art unterirdischer Stausee, der einst Trinkwasser für die ganze Stadt lieferte. 
Diese düsteren, etwas unheimlichen Hallen sind derzeit die Kulisse einer Installation des japanischen Architekten Hiroshi Sambuichi. Die Arbeit „The Water“ wurde als "eine Reise durch ein unterirdisches Meer von Licht und Dunkelheit" konzipiert. 
Die Installation bringt natürliche und künstliche Elemente auf sehr organische Art und Weise zusammen. Ein Kubus aus Glas steht einem moosigen Hügel gegenüber. Lichteinfall, Speigelungen und die verschiedenen Aggregatzustände des Wassers tun ihr Übriges dazu.
Der dänische Fotograf Rasmus Hjortshøj ist in die Katakomben gestiegen und hat die Installation sehr sorgfältig und eindrucksvoll dokumentiert. 
Die dunkle und mächtig wirkende Arbeit ist Sambuichis erste große Ausstellung außerhalb von Japan. Astrid la Cour, die Direktorin der Frederiksberg Museen schwärmt, der Künstler habe „die verschiedenen Merkmale der Zisternen, die als problematisch angesehen werden konnten für seine Arbeit genutzt: den konstanten Fluss des Wassers, die extrem hohe Feuchtigkeit, ein 17-sekündiges Echo und das fehlende Tageslicht. Er habe den einzigartigen Charakter des Ortes sofort verstanden."

Und tatsächlich: Anstelle einer physikalischen Grenze zwischen Natur und Architektur, schafft er eine Symbiose. Weil nur wenig natürliches Tageslicht seinen Weg in den Raum findet und dort ein hohes Maß an Kohlendioxid vorherrscht, scheint das der Nährboden für ganz bestimmte Pflanzen zu sein, denen Sambuichi in seiner Installation viel Raum gibt.
Der japanische Architekt gilt als einer der führenden Experimentalisten der nachhaltigen Architektur und in seiner Designphilosophie konzentriert er sich auf die Poesie, die der Wissenschaft innewohnt. Sambuichi ist Honorarprofessor im Bereich Architektur an der Königlichen Dänischen Akademie der Bildenden Künste. Die  Ausstellung "The Water" ist noch bis zum 2. Februar 2018 geöffnet und sicher einen Abstecher Wert, wenn man gerade in Kopenhagen weilt.

Video: Rasmus Hjortshøj

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